Manchmal ist es zu spät.

Seit meiner Kindheit spielte ein Straßenmusiker in der Stuttgarter Breuningerunterführung. Sein Hund war immer mit dabei und hatte dort einen Ring für die Leine in der Wand.

In der letzten Zeit hatte ich den Eindruck, dass der Musiker nicht mehr so konnte. Weil er mir immer viel Spaß mit seiner Musik gemacht hat, wollte ich ihm auch eine Freude machen. Und so habe ich angefangen, Lieder auswendig zu lernen mit dem Ziel, für oder mit ihm zu spielen. Und Geld für ihn einzunehmen.

Heute fuhr ich in die Stadt, um Straßenmusik für den Straßenmusiker zu machen. Ich war nach dem hausmusik-Mitsingkonzert in Schwung, die Sonne schien, die Stadt war voll. Alles schien ideal.

Doch als ich in die Unterführung kam, sah ich keinen Straßenmusiker. Nur viele Blumen, Kerzen, Fotos für ihn. Er ist vor ein paar Tagen verstorben.

Manchmal ist es zu spät.